Quellen – Glossar

CO2-Fußabdruck

Durchschnittlich mehr als 11 Tonnen CO2e emittiert jede*r einzelne Deutsche im Jahr – das sind 10 Tonnen zu viel, um die Klimaziele zu erreichen. […]
Der durchschnittliche CO2-Fußabdruck auf einen Blick
Die Zahlen für die Grafik stammen aus dem kürzlich aktualisierten CO2-Rechner des Umweltbundesamts.
Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum: Neue Darstellung des CO2-Fußabdrucks nutzbar, 2021

[Für] eine gute Vergleichbarkeit der Emissionen auch zwischen den einzelnen Bedarfsfeldern beziehen sich die Ergebnisse grundsätzlich auf CO2-Äquivalente. Dadurch sind neben CO2 auch die Klimawirkungen von CH4 und N2O berücksichtigt.

[…] Ein großer Teil der energieintensiven Industrien wanderte bereits aus Deutschland ab (z.B. Stahlindustrie), sodass diese Produkte jetzt aus dem Ausland importiert werden müssen, womit Emissionen nicht mehr dem deutschen Konsumenten sondern der Herstellernation angerechnet werden. CO2-Rechner versuchen allerdings, Emissionen verursachergerecht darzustellen. […] Der Import und Export von Gütern lässt sich auch anhand der verursachten Treibhausemissionen analysieren. […] Aus dieser Bilanz ergibt sich ein geringer Treibhausgas-Exportüberschuss von 27,6 Mio. Tonnen. […] Allerdings gelten in der Bilanz für Güter die im Ausland produziert wurden, dieselben Emissionsintensitäten wie für die heimische Produktion. In der Realität weichen die spezifischen Emissionen (CO2 und andere THGe) nach örtlichen Umweltstandards voneinander ab. […] Allerdings sind die Daten der Import-Exportbilanz noch mit großen Unsicherheiten belastet.
Institut für Energie und Umweltforschung: Die CO2-Bilanz des Bürgers, 2007

58% der Rohstoffe, die für die Herstellung von Gütern verwendet wurden, stammten 2014 aus dem Ausland. Ein Großteil davon war als Vorleistungen in importierten Produkten oder ausländischen Dienstleistungen enthalten. Direkte und indirekte Rohstoffimporte sind sowohl für den heimischen Konsum als auch für den Export-Sektor von hoher Relevanz. […] Mehr als die Hälfte aller CO2-Emissionen (54 %), die bei der Herstellung der in Deutschland konsumierten Güter und Dienstleistungen insgesamt anfallen, entstehen im Inland. Der Rest entsteht im Ausland. […] Die Produktion von Treibhausgasemissionen steht in engem Zusammenhang mit der Entnahme, der Verarbeitung und dem Transport von Rohstoffen sowie der Nutzung von Produkten.
Umweltbundesamt: Die Nutzung natürlicher Ressourcen. Bericht für Deutschland 2018

Quellen zum Kommentar:

Der Ölkonzern BP, früher British Petroleum, machte das Konzept des CO2-Fußabdrucks (Englisch: Carbon Footprint) weltweit bekannt. Das Unternehmen brachte 2004 einen CO2-Rechner heraus, mit dem Menschen berechnen können, für wie viel CO2-Emissionen sie verantwortlich sind. BP lenkte mit dieser Werbekampagne geschickt die Aufmerksamkeit vom massiven CO2-Fußabdruck der Ölkonzerne auf Individuen um. Dabei sind Einzelpersonen nicht die Hauptverursacher von CO2-Emissionen. Individuen können mit ihrem Verhalten nur wenig Einfluss auf weltweite und nationale Treibhausgasemissionen nehmen, etwa das Auto stehenlassen und als Hausbesitzer ökologisch heizen, Häuser energetisch sanieren oder nachhaltiges Baumaterial wählen.
ARD alpha: Wie der CO2-Fußabdruck die Klima-Realität verschleiert, 2021

It’s here that British Petroleum, or BP, first promoted and soon successfully popularized the term “carbon footprint” in the early aughts. […] A decade and a half later, “carbon footprint” is everywhere. The U.S. Environmental Protection Agency has a carbon calculator. The New York Times has a guide on “How to Reduce Your Carbon Footprint.” […] “This is one of the most successful, deceptive PR campaigns maybe ever,” said Benjamin Franta […] Rather than perpetuating “carbon footprint,” Supran suggested instead “fossil fuel emissions,” “fossil fuel pollution,” or “fossil fuel footprint.”
Mashable: The carbon footprint sham. A ‘successful, deceptive’ PR campaign, 2021

The very notion of a personal “carbon footprint,” for example, was first popularized in 2004–2006 by oil firm BP as part of its $100+ million per year “beyond petroleum” US media campaign. Discourse analysis of this campaign led Doyle conclude that “BP places responsibility for combatting climate change upon the individual consumer.” […] This industry framing continues to dominate today. In 2019, for instance, BP launched a new “Know your Carbon Footprint” publicity campaign. In 2020, the CEO of Total said that “Change will not come from changing the source of supply. You have to reduce demand.”
G. Supran, N. Oreskes: Rhetoric and frame analysis of ExxonMobil’s climate change communications, 2021

Energiebedingte THG-Emissionen

Überall wo fossile Energieträger wie Kohle, Erdgas oder Mineralöl in elektrische und/oder thermische Energie (Strom- und Wärmeproduktion) umgewandelt werden, werden energiebedingte Emissionen freigesetzt. Dabei handelt es sich sowohl um Treibhausgase – hauptsächlich Kohlendioxid (CO2) – als auch um sogenannte klassische Luftschadstoffe. Die energiebedingten Emissionen machen etwa 85 % der deutschen ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen aus. Hauptverursacher ist mit 37 % der energiebedingten Treibhausgas-Emissionen die Energiewirtschaft, also die öffentliche Strom- und Wärmeerzeugung, Raffinerien sowie Erzeuger von Festbrennstoffen. […] Die energiebedingten Treibhausgas-Emissionen bestehen zu 98 % aus Kohlendioxid (CO2)
Umweltbundesamt: Energiebedingte Emissionen, 2021

Energy (electricity, heat and transport): 73.2%
Our World in Data: CO2 and Greenhouse Gas Emission, 2020

Hemizellulose

Siehe Holz.

Holz

In Abhängigkeit von den Baumarten besteht Holz in variierenden Anteilen aus Cellulose (40% bis 55%), Hemicellulose (12% bis 15%), Lignin (15% bis 30%) und Extraktstoffen (2% bis 15%). Daraus ergibt sich, dass Holz effektiv zu 50 % aus Kohlenstoff besteht. Für die Zwecke der vorliegenden Europäischen Norm wird der Wert des Kohlenstoffanteils der Holzbiomasse mit 0,5 bestimmt. Die anderen elementaren Hauptbestandteile sind Sauerstoff (44%) und Wasserstoff (6%).
DIN EN 16449: Holz und Holzprodukte – Berechnung des biogenen Kohlenstoffgehalts im Holz und Umrechnung in Kohlenstoffdioxid, 2014

Kernholz

In der Regel benutzen die Bäume immer nur die jungen, äußeren Bereiche des Stammes zum Transport und zur Speicherung des Wassers. […] Nach wenigen Jahren stellen die Zellen ihre physiologische Funktion ein. Die meisten Baumarten lagern dann in diese Zellen […] Substanzen wie Gerbstoffe und Kieselsäure ein und verschließen die Tüpfel und Gefäße. Dieses Holz im inneren Teil des Stammes wird Kernholz genannt. […] Wegen dieser eingelagerten Stoffe ist Kernholz in der Regel widerstandsfähiger gegen Pilz- und Insektenbefall
Informationsdienst Holz: Holz als konstruktiver Baustoff , 2008

Lignin

Siehe Holz.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Natürliche Dauerhaftigkeit
Die dem Holz eigene Widerstandsfähigkeit gegen einen Angriff durch holzzerstörende Organismen.
EN 350: Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten – Natürliche Dauerhaftigkeit von Vollholz, 1994

Treibhausgase

Treibhausgase stammen sowohl aus natürlichen wie aus menschlichen Quellen. […] Das wichtigste Treibhausgas in der Atmosphäre ist Wasserdampf, dessen Beitrag zum natürlichen Treibhauseffekt zwei- bis dreimal so hoch wie der von Kohlendioxid ist. […] Zusammen mit CO2 gehören einige dieser Gase wie Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O) und die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) zu den langlebigen Treibhausgasen, d.h. ihre Verweilzeit in der Atmosphäre dauert mindestens ein Jahr, […]
bildungsserver wiki Klimawandel: Treibhausgase

Treibhausgas-Emissionen

Addiert man die historischen Emissionen von Kohlendioxid, sind dafür zu mehr als 50 % die USA und die Staaten der EU verantwortlich, […]
[Abbildung] Anteil verschiedener Weltregionen an den kumulativen globalen CO2-Emissionen 1900-2004 (ohne Emissionen durch Landnutzungsänderungen).
bildungsserver wiki Klimawandel: Kohlendioxid-Emissionen

Einen etwas größeren Temperatureffekt hat die Erhöhung des CO2-Gehalts durch die Verbrennung von fossilen Energierohstoffen und Veränderungen in der Landnutzung. […] nur die gewaltige Menge an anthropogener CO2-Zufuhr von ca. 40 Milliarden Tonnen pro Jahr bewirkt, dass CO2 für weit über die Hälfte des anthropogenen Treibhauseffekts verantwortlich ist.
bildungsserver wiki Klimawandel: Treibhauseffekt

Den größten Beitrag am Treibhauseffekt haben die Emissionen von Kohlendioxid (CO2) mit 50 % […] CO2-Emissionen entstehen vorwiegend bei der Verbrennung fossiler Energieträger (ca. 6 Milliarden Tonnen/Jahr) und durch Waldzerstörung (ca. 2 Milliarden Tonnen/Jahr).
G. Holzmann, M. Wangelin, R. Bruns: Natürliche und pflanzliche Baustoffe. Rohstoff - Bauphysik - Konstruktion. Wiesbaden, 2012

Treibhauseffekt

Ohne Treibhauseffekt wäre die Durchschnittstemperatur auf der Erde –18 °C.
e-genius Glossar: Treibhauseffekt

Zellulose

Cellulose, die Gerüstsubstanz der Pflanzen, ist der mengenmäßig wichtigste Naturstoff und seit langem Rohstoff für Textilien (Baumwolle) und Papier. […] In der Cellulose, dem Gerüstkohlenhydrat der Pflanzen, sind die Glucosemoleküle […] verknüpft. Auf diese Weise entstehen fadenförmige Makromoleküle, die untereinander durch Wasserstoffbrücken gebunden sind.
B. Schrader, P. Rademacher: Kurzes Lehrbuch der Organischen Chemie. Berlin, 2009

Zum Zelluloseanteil im Holz siehe Holz.