Die Decke
Die Decke über dem Erdgeschoss ist eine Holzbalken-Decke. Die Holzbalken aus Kiefernholz liegen auf den langen Außenwänden auf. Sie überbrücken, von weiteren Stützen getragen, die fast 11 Meter zwischen Hof und Straße.
Die 16 Deckenbalken machen fast 10 Kubikmeter Holz aus.
Darin stecken 2,5 Tonnen Kohlenstoff.
Zwischen die Deckenbalken wurden längliche Hölzer, sogennante Wickelstaken, geklemmt. Diese heißen so, weil sie von “Stroh-Zöpfen” umwickelt werden. Die Zöpfe aus Stroh werden vorher in Lehm getaucht. Die Wickelstaken werden so zwischen die Deckenbalken geklemmt, dass eine stabile, geschlossene Decke entsteht. Sobald der Lehm getrocknet ist, ist die Decke stabil und wir können über sie rüberlaufen. Solche Wickelstaken-Decken waren über Jahrhunderte die übliche Art Decken zu bauen.
Die Deckenbalken tragen schon seit über 200 Jahren die Last des Dachgeschosses. Die Köpfe der Balken waren von einem Pilz, dem echten Hausschwamm, befallen und das Holz war schon stark geschädigt. Sie mussten deshalb ausgetauscht werden. Damit die alte Wickelstaken-Decke dennoch erhalten werden konnte, hat sich das Planungsbüro ALV eine besondere Lösung ausgedacht. Auf der Straßen- und der Hofseite wurde jeweils ein Stahlträger eingebaut, um die alte Decke zu stabilisieren. Somit konnten – neben einem großen Teil der original Wickelstaken-Decke – 70 % der alten Holzbalken erhalten werden.