Quellen – Speicher

Bauteile

Keller

Zu den weiteren besonderen Vorzügen des Eichenholzes gehört die hohe natürliche Dauerhaftigkeit seines Kernholzes. Unter Wasser gilt Eichenkernholz sogar als nahezu unbegrenzt haltbar. Das Splintholz ist hingegen extrem schnell vergänglich, so daß es im Außenbereich zumeist nicht mitverarbeitet wird. Während das Kernholz infolge der starken Verthyllung der Gefäße für Flüssigkeiten kaum durchlässig ist, läßt sich das Splintholz ausgezeichnet tränken. […] Einsatzgebiete für das sehr harte, grobjährige Eichenholz ergeben sich überall dort, wo es auf hohe Festigkeit, Härte und Dauerhaftigkeit ankommt. So dient es vielfältig als Bau- und Konstruktionsholz im Hoch- und Tiefbau.
Informationsdienst Holz: Einheimische Nutzhölzer – Eiche, 1998

Solange Holz trocken ist besteht keine Gefahr des Befalls durch holzzerstörende Pilze. Für die Entwicklung eines Pilzbefalls muss freies Wasser in den Zellhohlräumen des Holzes vorhanden sein. Maßgebendes Kriterium hierfür ist der Fasersättigungsbereich, der die Holzfeuchte beschreibt, ab der die Zellwände des Holzes vollständig wassergesättigt sind. Der Fasersättigungsbereich ist holzartenspezifisch und liegt […] bei Laubholz als Kernholz bei 26 bis 28 % (z.B. Eiche). […] [D]as Auftreten von Holzfeuchten oberhalb 20 %, ist zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit unbedingt zu vermeiden. Andernfalls […] müssen Holzarten mit geeigneter Dauerhaftigkeit (z.B. Eichenkernholz) verwendet […] werden. Informationsdienst Holz: Holzschutz – Bauliche Maßnahmen, 2015

Zu beachten ist, dass Holz vielen tierischen und pflanzlichen Organismen als Lebensgrundlage dient. Als Baustoff verwendetes Holz, besonders wenn es statische Funktionen zu erfüllen hat, muss vor tierischen und pflanzlichen Schädlingen geschützt werden. […] An den bis zu 700 Jahren alten Fachwerkbauten ist ersichtlich, dass die Schadensanfälligkeit bei sorgfältiger Auswahl, Bearbeitung und werkgerechtem Einbau des Holzes, auch ohne chemische Behandlung gering ist. […]

Gefährdungsgrad durch Pilze und Insekten [Ausschnitt aus der Tabelle]

Lage: Angriff Pilze Insekten
Holz im Spritzwasserbereich (niederer Sockel) Sehr stark Mittel
Holz außen, ungeschützt auf Sockel- oder Kellermauerwerk stehend Stark Mittel

[…] Dauerhaftigkeit
Werkgerecht verarbeitetes Holz ist sehr dauerhaft. Allerdings kann der ständige Wechsel von Feuchtigkeit und Trockenheit die Dauerhaftigkeit des Materials wesentlich herabsetzen. […] Am dauerhaftesten von den europäischen Hölzern sind das Eichenholz und das Holz der Lärche.
M. Stahr (Hrsg.): Sanierung von Fassaden, Putzen, Fugen. Verfahren und rechtliche Aspekte, 2017

Erdgeschoss

Zur Gefährdung durch Pilze und natürlichen Dauerhaftigkeit von Eichenholz siehe Keller.

Der Gebäudesockel ist durch Spritzwasser sowie ggf. anstehender Feuchte aus angrenzenden Bauteilen (z.B. Bodenplatte) besonders beansprucht.
Informationsdienst Holz: Holzschutz – Bauliche Maßnahmen, 2015

Durchfeuchtete Fundament- und Sockelbereiche von Fachwerkhäusern führen häufig zu schwerwiegenden Schäden an der Grundschwelle des Tragskeletts. […]
Erneuerung der Grundschwelle
Die Grundschwelle liegt auf einem mindestens 40 cm hohen Sockel aus Mauerwerk oder Naturstein, der mit einer im Mauerwerk verlegten Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchte versehen ist.
H. Schroeder: Lehmbau – Mit Lehm ökologisch planen und bauen, 2019

Die Kiefer ist widerstandsfähig gegen natürliche Umwelteinflüsse wie Hitze, Trockenheit oder Frost und kommt mit wenig Wasser und Nährstoffen aus. […] In Brandenburg erreicht der Kiefernanteil sogar einen Anteil von circa 72 Prozent.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Unsere Waldbäume, 2019

Während noch im Mittelalter in Nordostdeutschland Eichen und Buchen vorherrschend waren und die Kiefer nur vereinzelt auf armen Sandstandorten vorkam, ist der Wald in Brandenburg heute durch die Kiefer geprägt. Der zunehmende Holzhunger der Glashütten, Köhlereien, Teer- und Kalkbrennereien sowie der wachsende Bedarf von Bau- und Brennholz in den Städten führten im 18. Jahrhundert zu einer akuten Holznot. Oft blieben vegetationslose Flächen (Sandschollen) zurück. Durch Streunutzung und Waldweide waren die Böden so stark an Nährstoffen verarmt, dass sie nur noch dem Anbau von Kiefern genügten. […] Die Waldböden in Brandenburg sind überwiegend durch arme Sandstandorte geprägt, die kaum Wasser speichern können. Brandenburg zählt zu den trockensten Gebieten in Deutschland.
Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg: Wälder Brandenburgs. Ergebnisse der ersten landesweiten Waldinventur, 2014

Dank der hohen Tragfähigkeit, dem aus­gezeichneten Stehvermögen und der langen Haltbarkeit wird Kiefernholz gerne für tragende Konstruktionen eingesetzt.
Holzabsatzfonds: Natürlich Holz. Unsere Bäume - unser Holz, 2008

Decke

Lehmwickeldecken waren in Deutschland über Jahrhunderte die übliche Bauweise für Deckenkonstruktionen. […] Bei Wickeldecken (auch Windelböden) werden Staken von 4–6 cm Dicke mit Langstroh umwickelt und mit breiig aufbereitetem Lehm glatt überstrichen. Vorher wurde das Stroh zu einem „Zopf“ gedreht und in flüssig-breiig aufbereiteten Lehm getaucht.
H. Schroeder: Lehmbau – Mit Lehm ökologisch planen und bauen, 2019

Speicher vom Skelett

Zum CO2-Fußabdruck siehe Quellen » Glossar » CO2-Fußabdruck.

Boden

Eichen beherbergen unter den heimischen Baumarten die meisten Großschmetterlinge und Käferarten und insgesamt die meisten Insektenarten. Bekannt sind 179 Großschmetterlingsarten, über 500 holzbesiedelnde Käfer und circa 500 weitere phytophage, mycetophage und räuberische Arten. Nur von diesen beiden Ordnungen sind somit über 1.000 Arten an Eichen nachgewiesen.
LWF Wissen: Käfer und Großschmetterlinge an der Traubeneiche, 2014

Wirtschaftlich bedeutendste Holzbrüter […]
Die Larven des Eichenholzbohrers er­nähren sich ausschließlich von Ambrosiapilzen, welche mit fortgeschrittener Zeit die Gang­wände schwarz verfärben. Der Eichenkernkäfer […] befällt frisch gefällte oder teilweise auch noch stehende Eichen sowie vereinzelt andere Laubbäume. […] Da sich die Larven ebenfalls von Ambrosiapilzen ernähren, verfärben sich die Gangwände dunkel. […] Auch die Larven des Gemeinen Werftkäfers ernähren sich von Ambrosiapilzen […] Für die nötige Zucht des Ambrosiapilzes sind bestimmte Feuchtigkeitsverhältnisse wie etwa in frisch gefälltem Holz bzw. frischen Wurzel­stöcken von Nöten. [..] Zu finden ist der Schiffswerftkäfer fast ausschließlich an Eichen. Neben frisch gefälltem Holz sowie frischen Stöcken werden auch beschädigte oder abgestorbene Stammpartien befallen. Somit können auch schon leicht angetrocknete Berei­che besiedelt werden.
FVA Waldschutz Info: Holzbrüterbefall an gelagertem Eichenholz – Wissenswertes zur Risikominderung, 2021

Insektenfraß durch Frischholzinsekten
Befall stehender Bäume und frischen Rundholzes von so genannten Frischholzinsekten […] Eine Ausdehnung des Befalls ist in trockenem Holz nicht möglich.
DIN 4074: Sortierung von Holz nach der Tragfähigkeit – Teil 5: Laubschnittholz, 2003

schwarzer Fraßgang […] Die Verfärbung zeigt, dass kein lebendes Insekt mehr vorhanden ist.
DIN EN 844: Rund- und Schnittholz Terminologie – Teil 11: Begriffe zum Insektenbefall, 1998

Quercus spp. (Eiche) […] Schädlingsbefall […] Unzulässig mit Ausnahme von Bläue und schwarzem Fraßgang
DIN EN 13629: Holzfußböden – Massive Laubholzdielen und zusammengesetzte massive Laubholzdielen-Elemente, 2012

Speicher

Zum CO2-Fußabdruck siehe Quellen » Glossar » CO2-Fußabdruck.

Einordnung

Weiterhin zeigt das Ergebnis den sehr geringen Anteil an nachwachsenden Rohstoffen bei konventioneller Bauweise von 0,5 – 1 Prozent des Gesamtgewichts des Gebäudes. In Gebäuden mit vielen Bauteilen aus nachwachsenden Rohstoffen erreichen diese bis zu 25 Prozent des Gesamtgewichts.
Forschungsprojekt: Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft. Abschlußbericht, 2011

Buildings and construction’s share of global energy-related CO2 emissions, 2020
Buildings construction industry: 10 % […] “Buildings construction industry” is the portion (estimated) of overall industry devoted to manufacturing building construction materials such as steel, cement and glass.
United Nations Environment Programme: 2021 Global Status Report for Buildings and Construction, 2021

Holzbau

„Holz als CO2-Speicher“, wurde deshalb sein Thema. Etwa 52 Kubikmeter Eichen- und Nadelholz wurden in diesem Haus ermittelt und unter die Lupe genommen. Das Fachwerkhaus mit Dach, Decken, Wänden, Böden, Wickelhölzern und vielen anderen Holzteilen hat eine enorme Habenseite, was die Klimabilanz angeht. Der Holzanteil im Fachwerkhaus der Amons liegt bei 35 Prozent aller Baustoffe. Diese Holzanteile können als klimaentlastend bezeichnet und das auch berechnet werden. […] Bei seinem Haus seien das 62 Tonnen CO2 und etwa die Hälfte [Kohlenstoff].
Fachwerkagentur: CO2 und alte Balken – Klaus Amon erforschte sein Fachwerkhaus und schrieb eine Masterarbeit

Parameter
Nutzfläche 111 m²
Holzanteil Konstruktion: 34 % (52 m³ = 34 Tonnen)
CO2-Speicherung in Holzkonstruktion: 62 Tonnen CO2

K. Amon: Aspekte der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes bei der Nutzung eines historischen Fachwerkhauses. Masterarbeit an FernUniversität Hagen, 2015

Brutto-Grundfläche (BGF)
Summe der Grundflächen aller Grundrissebenen eines Bauwerks […] und deren konstruktive Umschließungen. […] Für die Ermittlung der Brutto-Grundfläche […] sind die äußeren Maße der Bauteile einschließlich Bekleidung, z. B. Putz, Außenschalen mehrschaliger Wandkonstruktionen […] anzusetzen.
DIN 277: Grundflächen und Rauminhalte von Bauwerken im Hochbau, 2005

Für eine vergleichende Ökobilanzierung wurden fünf Gebäude ausgewählt, die in vielen Bauteilen nachwachsende Rohstoffe einsetzen […]

Kennwert Gebäude Lebenshilfe Lindenberg Finanzamt GAP Gemeindezentrum Ludesch Wohnungsbau Samer Mösl Fachhochschule Kuchl
Nutzungskategorie Typ Gewerbebau Bürogebäude Verwaltung, Bibliothek, Versammlungsräume Mehrfamilien-Wohngebäude Hörsaalgebäude
BGF 5247 6001 3582 6955 1474
BGF ohne UG entfällt 4835 2064 6152 entfällt
Holzverbrauch m³/m² BGF ohne UG 0,211 0,231 0,266 0,27 0,332

[…] Für diese Untersuchung wurden nur Gebäude ausgewählt, bei denen Holz auch die primäre Tragkonstruktion bildet.

Forschungsprojekt: Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft. Abschlußbericht, 2011

Unless otherwise specified […] calculations have been made assuming a wood density of 500 kg oven-dry matter per m³
R. Sathre, J. O’Connor: A Synthesis of Research on Wood Products & Greenhouse Gas Impacts 2nd Edition, 2010

Lebensdauer

Holz kann über 500 Jahre als Baustoff dienen […] Untersuchungen in einem historischen Gebäude […] ergaben für das Eichenholz einer Firstsäule den Wachstumsbeginn im Jahre 1382, ehe es im Winter 1521/1522 geerntet und im gleichen Jahr verbaut wurde. Die Säule leistet unvermindert ihren Dienst und könnte nach einem Abbau wieder verwendet werden.
K. Amon: Aspekte der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes bei der Nutzung eines historischen Fachwerkhauses. Masterarbeit an FernUniversität Hagen, 2015

Sanieren

Nicht nur aus Klimaschutzsicht sondern auch zur Rohstoffeinsparung gilt die Maxime „Sanieren vor Neubau“. Maßnahmen im Gebäudebestand sind besonders zu fördern, denn Sanierung spart im Vergleich zum Neubau etwa zwei Drittel an Material (Faustregel). Umweltbundesamt: Rohstoffeffizienz – Wirtschaft entlasten, Umwelt schonen, 2010

Die CO2-Emissionen bei üblichen Varianten liegen für den sanierten Bestand im Schnitt um 20 – 30 % unter dem Neubau aufgrund des Bestandserhalts der Baukonstruktion.
Forschungsprojekt: Graue Energie im Ordnungsrecht. Endbericht, 2019