Die Dachkonstruktion
Das Dach der Burgstraße 21 ist ein Sparrendach. Der Name dieser Konstruktion kommt von den Sparren – Balken aus Holz, die schräg eingebaut werden und somit vorgeben, wie schräg das Dach ist. In den Sparren stecken ganze 16 % des im Gebäude verbauten Holzes. In der Dachkonstruktion steckt das meiste Holz im Gebäude. Deshalb gucken wir sie uns etwas genauer an…
Ein Sparrenpaar bildet zusammen mit einem Deckenbalken ein unverschiebliches Dreieck. Diese Dreiecksform führt zu einer hohen Stabilität der Konstruktion.
Diese Stabilität ist wichtig, denn die Aufgabe der Dachkonstruktion ist es, die Last vom Dach aufzunehmen. Allein die nachwachsenden Rohstoffe im Dach wiegen mehr als 11 Tonnen. Hinzu kommen ca. 20 Tonnen von den Dachziegeln. Und gleichzeitig drückt der Wind auf das Dach und die Giebelwände. All diese Belastungen müssen über die Erdgeschoss-Decke und die Wände nach unten abgeleitet werden.
Kehlbalken
Das Dach ist sehr steil. Deshalb müssen die Sparren sehr lang sein, um die über 10 Meter Breite des Hauses zu überbrücken. Die 8 Meter langen Sparren müssen deshalb von zusätzlichen Balken stabilisiert werden. Diese werden Kehlbalken genannt und sie verhindern, dass die Sparren durchbiegen.
Weitere Bauteile
Die Kehlbalken liegen auf zwei Balken auf, die sich über die gesamte Länge des Gebäudes strecken. Diese 17,5 Meter langen Balken werden von Stielen getragen und durch Kopfbänder stabilisiert. Auch hier finden wir wieder unverschiebliche Dreiecke, die für Stabilität – diesmal in die lange Richtung des Daches – sorgen. Die Stabilität in die Längsrichtung wird aber vor allem von den über 100 Dachlatten erzeugt, die nicht zur Dachkonstruktion zählen.
Speicher
All das zusammen – die Sparren, Kehlbalken, Stiele, Kopfbänder und weitere Teile – machen 21 Kubikmeter Holz aus.
Das sind 23 % des insgesamt verbauten Holzes und darin stecken 5 Tonnen Kohlenstoff.
Sanierung der Dachkonstruktion
Um das hohe Gewicht, dass auf der Dachkonstruktion lastet, sicher tragen zu können, darf sie keine Schäden haben. Beim Untersuchen des Gebäudes wurde jedoch ein holzzerstörender Pilz – der echte Hausschwamm – in den Füßen der Sparren gefunden. Deshalb wurden die Füße der Sparren ausgetauscht.
Auf diese Weise konnte ein großer Teil der alten Sparren erhalten werden. Die 36 alten Sparren mussten mit 50 schmaleren Balken, die seitlich an den Sparren befestigt wurden, verstärkt werden. Jetzt können sie die Last vom Dach noch für einen langen Zeitraum sicher tragen.