Holzbau

Wollen wir den Kohlenstoffspeicher von Gebäuden vergleichen, ist es sinnvoll, die gespeicherte Kohlenstoffmasse auf die genutzte oder die bebaute Fläche und die Geschosse eines Gebäudes umzurechnen. Denn die Größe von Gebäuden und damit auch die Menge an Baustoffen, die es verbraucht, kann sehr stark variieren.

Vergleich mit einem historischen Fachwerkhaus

Vergleichen wir die Burgstraße 21 zuerst mit einem Fachwerkhaus, dass im 18. Jahrhundert gebaut und zwischen 2001 und 2013 in mehreren Schritten saniert wurde. 52 Kubikmeter Holz sind in dem Gebäude zu finden. Mit 111 m² Nutzungsfläche ist es im Vergleich zu den fast 300 m² der Burgstraße deutlich kleiner. Die Burgstraße 21 ist kein reines Fachwerkhaus, sondern besteht zu einem relevanten Teil aus mineralischen Baustoffen – wie die Mauerziegel, aus denen zwei Außenwände und die Wände im Bereich der schwarzen Küche errichtet wurden. Somit verwundert es nicht, dass im reinen Fachwerkhaus pro Quadratmeter 54 % mehr Holz verbaut wurden.

Vergleich mit Neubau aus Holz

In der bereits erwähnten Studie “Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft” wurden fünf Gebäude, die zwischen 2005 und 2011 neu gebaut wurden, untersucht. Alle Gebäude haben einen hohen Anteil an Holz und weiteren nachwachsenden Rohstoffen. Mit Bruttogrundflächen zwischen 1.500 und 7.000 m² sind diese Gebäude deutlich größer als die Burgstraße 21.

Im Kleinsten dieser Gebäude wurden 500 Kubikmeter und im Größten 1.700 Kubikmeter Holz verbaut. Die CO2-Speicherwirkung von 450 Tonnen bzw. 1.500 Tonnen CO2 verdeutlicht das Potenzial der Kohlenstoffspeicherung in Holzgebäuden.1

Auch hier zeigt sich im Vergleich der Anteil mineralischer Baustoffe in der Burgstraße 21. Eines der untersuchten Gebäude enthält etwas weniger Holz. Die Anderen enthalten pro Quadratmeter zwischen 7 % und 53 % mehr Holz. Diesen Gebäuden deshalb eine bessere Wirkung auf die Umwelt zuzuschreiben, wäre jedoch eine zu voreilige Schlussfolgerung. Um ein Gebäude zu bauen wird nicht nur eine große Menge Ressourcen benötigt, sondern auch sehr viel Energie zur Herstellung der Baustoffe und des Gebäudes verbraucht. Und hier glänzt die Sanierung der Burgstraße 21 gleich mehrfach…

Weiter


  1. Zur Umrechnung in CO2 wurde ein Gewicht von 500 kg pro Kubikmeter trockenes Holz angenommen.