Sanieren oder neu bauen?

Beim Abriss und Bau eines neuen Gebäudes fällt der größte Teil des im Gebäude vorhandenen Materials – bei der heute gängigen Baupraxis – als Abfall an. Das Holz wird zur Gewinnung von Energie verbrannt und der darin gespeicherte Kohlenstoff wieder als CO2 in die Luft abgegeben. Dabei kann das unsanierte Gebäude auch als eine Ressource betrachtet werden, die schon an Ort und Stelle vorhanden ist.

Ressourcenverbrauch

Bei einer Sanierung werden vorhandene Konstruktionen und darin enthaltene Baustoffe weiter genutzt bzw. wieder nutzbar gemacht. Dabei fällt deutlich weniger Abfall an. Und es werden vergleichsweise wenig neue Baustoffe benötigt, deren Herstellung mit dem Einsatz von Energie und dem Ausstoß von Treibhausgasen verbunden ist.

Sanieren reduziert im Vergleich zum Neubau den Verbrauch von Ressourcen um ca. 66 %.

Treibhausgas-Emissionen

In einer Studie zu grauer Energie von Wohngebäuden wurden die Treibhausgas-Emissionen, die durch Neubau oder Sanierung entstehen miteinander verglichen. Berücksichtigt wurden die gesamten Emissionen, die durch die Herstellung bzw. Sanierung des Gebäudes und während einer Nutzungszeit von 50 Jahren entstehen.

Sanieren verursacht 20 bis 30 % weniger THG-Emissionen als Neubau.
Betrachten wir nur Mehrfamilienhäuser sind es 24 bis 55 %.

Burgstraße 21

Durch die Sanierung wurde das Gebäude der Burgstraße 21 mit viel handwerklicher Arbeit und vergleichsweise wenig Einsatz neuer Baustoffe wieder nutzbar gemacht.

32 % vom Holz, dass wir im Gebäude finden konnten, waren bereits vor der Sanierung im Gebäude verbaut.1

Durch das Recycling von Baustoffen, die Verwendung regionaler Rohstoffe und Materialien, die für ihre Herstellung vergleichsweise wenig Energie benötigen, wurden die negativen Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering gehalten.


Zum Steckbrief und zu den Quellen.


  1. Inklusive einem Prozent recyceltes Holz, dass beim Abriss von Gebäuden aus der Region geborgen wurde.