Aktuelles vom Projekt „Entwicklung/Etablierung von Besucherinformationszentren als Netzwerk regionaler Kompetenzstellen für Agrobiodiversität“
Von Wanda Born
Alte Sorten in Privatgärten – ein Thema das dem VERN e.V. seit langem am Herzen liegt. Basierend auf einem einjährigen Vorläuferprojekt entstand 2018 ein Konzept, bei dem sieben brandenburgische Naturparkzentren mit gezielten Veranstaltungen wie Saatgutbörsen, Kartoffeltagen o.ä. Privatgärtner im ländlichen Raum ansprechen und unterstützen, alte Sorten wieder vermehrt anzubauen und deren Bedeutung kennen zu lernen. Eine Wanderausstellung zur Geschichte und Bedeutung alte Sorten ist zentraler Bestandteil der Idee. Aufgabe des VERN e.V. ist das Wissen rund um das Thema alte Sorten bereitzustellen, Mitarbeiter der Zentren zu schulen und die Wanderausstellung inhaltlich zu gestalten.
Seit Oktober 2019 wird das Konzept mit Hilfe einer Projektförderung durch das Land Brandenburg, umgesetzt, von pro agro e.V. koordiniert.
Trotz Corona wurden erste Präsenz-Schulungen für die Projektpartner der Naturparkzentren durchgeführt. Alle Schulungen fanden im Schaugarten in Greiffenberg statt. Im August drehte sich alles um alte Sorten, deren Bedeutung und Geschichte im Allgemeinen, um anschließend am Beispiel der Tomate praktische Übungen zur Nassreinigung und Saatgutgewinnung durchzuführen. Die zweite Schulung konzentrierte sich auf Wurzelgemüse und Rüben und deren mittlerweile geringe Bedeutung in Garten und Küche. Die Vorstellung einzelner Lieblingsgerichte von Teilnehmern zeigte die Vielfalt dieser oftmals unterschätzen Kulturen aus einer anderen Perspektive.
Als „Wissensbegleiter“ entwickelt der VERN e.V. zurzeit die inhaltlichen Texte für die Wanderausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Agentur fischundblume umgesetzt wird. Ziel ist die Eröffnung Wanderausstellung im April 2021, um anschließend mit einem Begleitprogramm durch jedes Naturparkzentrum zu rotieren. Veranstaltungen rund um die Themen Saatgutgewinnung, praktischer Anbau alter Gemüsesorten, die Geschichte und Nutzung spezieller Sorten und Gemüsearten, wie z.B. die Kerbelrübe laden Groß und Klein ein Gemüse wieder vermehrt im Privatgarten anzubauen.