MSL Beeren

Konzeptentwicklung zur Wiedereinführung und nachhaltigen Nutzung regionalhistorischer Herkünfte von Fragaria ssp.ananassa, moschata, virginiana) sowie ausgewählter Beerenobstarten (Rubus sp. u.a.) und –sorten mit ehemals regionalhistorischer Bedeutung und Anpassung an regionalklimatische Bedingungen


Kurzform: MSL Beeren

Laufzeit: 01.08.2022 bis 31.07.2023 / 12 Monate

Projektbearbeitung: Dora Pinczinger

Projektergebnisse: https://landsorten.de


Beschreibung


In der Vergangenheit wurde Beerenobst im südlichen Brandenburg, wie im ganzen Deutschland, in Form hoch angepasster, regionaler Sorten angebaut. Dies wurde inzwischen im konventionellen Anbau in ganz Europa auf eine geringe Anzahl von Sorten eingeschränkt. Die darauf eingestellten Vermehrungsketten reduzierten auch die verfügbare Sortenwahl für kleinteilige und regionale Versorger. Die existierende und potentiell nutzbare Biodiversität von Beerenobst wird im Erwerbs- und Privatgartenbau daher nicht ausgeschöpft. Die Zukunft eines wichtigen regionalhistorischen Erbes ist daher nicht gesichert bzw. weiter auf die Vorhaltung in pflanzengenetischen Sammlungsbeständen angewiesen.

Das hier gestartete Projekt erstellt einen arbeitsfähigen, umsetzbaren Plan zur Wiedereinführung ausgewählter Herkünfte durch die praxisnahe Zusammenarbeit von Sammlungen, Vermehrern, Anbauern und Vermarktern von Beerenobst.

Das Projekt betrifft die Bereiche Tafel- und Verarbeitungsobst ausgewählter Beerenobstarten und –sorten unter Beteiligung sowohl des marktorientierten wie des selbstversorgenden Gartenbaus auf regionaler Ebene.

Abgedeckt werden u. a.:

  •  die Einführung besser klimaangepasster Nutzpflanzen in den Betriebsanbau,
  •  Insektenschutz durch Förderung spezieller Anbausysteme und Wirtschaftsweisen durch die Erhaltung alter Sorten,
  •  Regionalisierung von Wertschöpfungsketten durch Kultivierung regional angepasster Sorten,
  •  eine zielorientierte Kooperation zwischen Anbauern und Sortensammlungen.

Am Vorhaben beteiligt sind Vertreter aller oben genannter Bereiche mit bereits einschlägigen Vermehrungs- und Anbauerfahrungen.

Der hier umgesetzten Phase 1 umfasst eine Konzeptentwicklung mit:

  •  der Evaluierung vorhandener regionaler Sortimente,
  •  Klärung notwendiger Methoden und Schritte für den Übergang vorhandenen Sammlungsmaterials zu geeigneten Vermehrungsbetrieben,
  •  Recherche der möglichen Interessenten von Vermehrungs- und Anbaubetrieben, sowie der rechtlichen Rahmenbedingungen und Normen bei der Inverkehrbringung und Vermarktung,
  •  Erkundung der Anforderungen festgelegt durch phytosanitäre Vorgaben und Notwendigkeiten.

In der nachfolgenden Konzeptumsetzung sollen die erarbeiteten Handlungsschritte kooperativ umgesetzt und die Vermehrungs- und Vermarktungsketten ausgebaut werden.


Projektpartner

  • Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Züchtungsforschung an Obst, Koordinationsstelle der Deutschen Genbank Obst (DGO)
  • KERNGEHÄUSe e.V in der Niederlausitz
  • Gartenbauverband Berlin-Brandenburg e.V.
  • Obst- und Gartenbauverein e.V. Hohenleipisch
  • Barnimer Baumschulen Biesenthal
  • Hoffnungstaler Werkstätten

Die Ergebnisse des Projektes lesen Sie hier.

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