Festlicher Beginn der Rübchensaison in Teltow am 1. Oktober 2020
Von Cornelia Lehmann
Mit einem festlichen Rübchenanstich durch die Rübchenprinzessinnen Bella und Michelle wurde die aktuelle Erntesaison des Teltower Rübchens auf dem Acker von Rübchenbauer Ronny Schäreke am 1. Oktober eröffnet. In diesem Jahr organisierten der Förderverein für das Teltower Rübchen e.V. und die Stadt Teltow diese Festveranstaltung coronabedingt als Alternative zum traditionellen Rübchenstadtfest, das in Teltow seit 20 Jahren jeweils am letzten Sonntag im September stattfindet. Die Vereinsvorsitzende Tina Reich begrüßte die Besucher und stellte neue Ideen zur Verarbeitung des Teltower Rübchens vor, wie die Herstellung von Rübchen-Schokolade, die bei der ersten Verkostung sehr gut angekommen sei und ein Rezept für süß-sauer eingelegte Teltower Rübchen.
Die Besucher konnten die verschiedensten Leckerbissen aus Rübchen probieren und sich nach Lust und Laune satt essen. So wurden eine delikate Rübchensuppe, sowie kräftige Rübchenbratwurst mit Rübchensenf, Rübchenbrot und leckere Rübchentorten angeboten. Auch Rübchenwein, Rübchengeist und Rübchenliqueur konnten genossen werden. Die Kostproben von süß-sauer eingelegten Teltower Rübchen überzeugten mit ihrem angenehm pikanten Aroma.
Wo kann man echte Teltower Rübchen kaufen?
Obst & Gemüsehof Teltower Rübchen
Beate und Axel Szilleweit
Ruhlsdorfer Sraße 74
14513 Teltow
Ronny Schäreke
Landwirt / Teltower Rübchenbauer
Teltower Straße 18
14513 Teltow OT Ruhlsdorf
https://www.teltower-ruebchenbauer.de/
Tourist Information der Stadt Teltow
Marktplatz 1-3
14513 Teltow
Rübchenverkauf jeden Dienstag und Donnerstag (9.00 – 12.30 und 13.30 – 18.00 Uhr; Herbst und Winter 2020)
Wissenswertes zum echten Teltower Rübchen
Bereits seit dem 13. Jahrhundert wird das Rübchen in der Region um Teltow angebaut und seit dem 17. Jahrhundert ist sein Name mit der Stadt Teltow verbunden. Zunächst diente es armen Leuten zur Nahrung. Im 19. Jahrhundert wurde es berühmt, da Johann Wolfgang Goethe, Theodor Fontane und Immanuel Kant das Rübchen als Delikatesse schätzten. Napoleons Truppen brachten die Teltower Rübchen als “navets de Teltow” (“Rüben aus Teltow”) an den Hof des Kaisers. Zu DDR-Zeiten wurde es weiterhin von Teltower Hobbygärtnern angebaut. Aus Sicht der mechanisierten Landwirtschaft dagegen lohnte sich der arbeitsintensive Anbau des Teltower Rübchens nicht. Seit den 1990er Jahren wird der Anbau des traditionellen Gemüses mit tatkräftiger Unterstützung des 1999 gegründeten Fördervereins für das Teltower Rübchen e.V. wiederbelebt. 2008 nahm Slow Food das Teltower Rübchen in die Arche des Geschmacks auf und würdigte es damit als besonderes, schmackhaftes und regionales Gemüse