Besuch einer Deutsch-Chinesischen Expertengruppe beim VERN
Am 14. Juni besuchte eine Deutsch-Chinesische Expertengruppe den VERN in Greiffenberg, um sich über die Arbeit als Saatgutinitiative und die Aktivitäten zur On–farm Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen zu informieren. Der Besuch fand im Rahmen eines Projektes des Deutsch-Chinesischen Agrarzentrums (DCZ) statt, das die Schaffung eines bilateralen Expertennetzwerks für Agro-Biodiversität zum Ziel hat.
Bei der Reise in Deutschland wurden verschiedene Institutionen, wie die Weltackerinitiative 2000 m² in Berlin-Pankow, der Prinzessinnengarten und die HNE in Eberswalde mit der Versuchsstation in Wilmersdorf zum jährlichen Feldtag besucht. Eine Workshop-Reihe wurde durchgeführt, um sich über bewährte Verfahren auszutauschen, die dem Verlust von Kulturpflanzensorten entgegenwirken. Weiterhin sollten politische Empfehlungen zur Agrobiodiversität entwickelt und Kapazitäten für den Naturschutz in landwirtschaftlichen Betrieben aufgebaut werden.
Der Veranstaltungsreihe in Deutschland ging eine Studienreise Deutscher Experten für Agrobiodiversität voraus, die vom 12.- 17. Mai 2024 chinesische Initiativen besuchten, die für sich den Schutz und die Nutzung alter Pflanzensorten einsetzen (www.dcz-china.org). Für den VERN nahm Vorstandsmitglied Rudi Vögel an dieser Reise teil.
Beide Studienreisen dienten dazu, in beiden Ländern jeweils Projekte zur Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen und naturverträglicher Landwirtschaft zu erfassen und Beispiele für best practice zu dokumentieren. Für den gegenseitigen Austausch zu geeigneten Methoden wurde eine gemeinsame „Toolbox“ eingerichtet. Damit sollen Studien und Methoden für lokale Initiativen, Multiplikatoren und Wissenschaftler verfügbar gemacht werden. Weiterhin werden Empfehlungen für die Politik erarbeitet.
Im Oktober 2024 wird eine Chinesisch Deutsche Landwirtschaftswoche in Peking stattfinden, bei der die Resultate präsentiert werden und die weitere Arbeit des Netzwerks nach Ende des Projektes geplant wird.
An diesem Projekt beteiligen sich auf deutscher Seite unter anderem die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, der VERN e.V., das nova-Institut, das Informations- und Koordinierungszentrum Biologische Vielfalt (IBV), die Zukunftsstiftung Landwirtschaft sowie die Allianz von Biodiversity International und CIAT.
Auf chinesischer Seite nehmen Experten des Farmers‘ Seed Network (FSN), Foodthink und Forschungsinstituten wie der Chinese Academy of Agricultural Sciences (CAAS) und der China Agricultural University (CAU) teil.
Das Deutsch-Chinesische Agrarzentrum (DCZ) ist eine gemeinsame Initiative der Landwirtschaftsministerien der Bundesrepublik Deutschland (BMEL) und der Volksrepublik China (MARA). Es wurde im März 2015 eingerichtet für die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China im Agrar- und Ernährungssektor (www.dcz-china.org/).
Hier der aktuelle Beitrag auf der Webseite des DCZ. (Stand 9.07.2024)