Historische Zwiebelsorten erhalten

Projekt ZENPGR: On farm-Erhaltung von Zwiebelsorten – Aufvermehrung von Genbankmaterial sehr erfolgreich

von Annika Grabau

Im ZENPGR-Projekt fand im vorigen Jahr eine Sichtung historischer Zwiebelsorten beim Bundessortenamt statt. Bei dieser Sichtung ging es darum Genbankmuster auf ihre Eignung für die on farm-Erhaltung zu prüfen. Es handelte sich um elf Sorten, die auf der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen Deutschlands stehen. Der Zustand der meisten Sorten war sehr gut. Einige Sorten überzeugten zudem mit ihrem attraktiven Aussehen oder ihrem regionalen Bezug. So zeigte die ‘Mailänder braune Riesenzwiebel’ eine sehr ungewöhnliche und schöne Kreiselform. Die ‘Früka’ und die ‘Frühe Blassrote’ sind Sorten, die lange auf der Sortenliste der DDR standen und dementsprechend eine lokale Bedeutung für das Netzwerk haben.

Abbildung 1: Die Zwiebelsorte ‘Früka’ aus dem IPK Gatersleben bei der Sichtung beim Bundessortenamt 2020 Quelle: BSA 2020

Die Zwiebeln aus der Sichtung wurden 2020 beim Bundessortenamt geerntet, beschrieben und an den VERN übergeben. Nach der Überwinterung wurden sie in diesem Jahr bei verschiedenen Betrieben im SaatGut-Erhalter-Netzwerk Ost wieder ausgepflanzt und zur Samenreife gebracht. Nun steht Saatgut von verschiedenen Zwiebelsorten für die weitere Bearbeitung im Netzwerk zur Verfügung. Es wird darum gehen das typische Sortenbild weiter herauszuarbeiten und die generelle Anbaueignung zu verbessern. Bereits im kommenden Jahr können Sie Zwiebelsaatgut von einigen Sorten über das Compendium erhalten und schon einmal im eigenen Garten ausprobieren.

Abbildung 2: Die Zwiebelsorte ‘Mailänder braune Riesen’ aus dem IPK Gatersleben bei der Sichtung beim Bundessortenamt. Quelle: BSA 2020
Nach oben scrollen