
Wanderausstellung „Willkommen im Garten der alten Sorten“ ab Ende November 2022 in Greiffenberg (Foto: Fisch und Blume)
Neues aus dem BIZ Netzwerk „Alte Sorten im ländlichen Raum – das Netzwerk Brandenburger Besucherzentren (Natur-Schau-Spiel)“
Wanderausstellung jetzt in Greiffenberg
Die Wanderausstellung „Willkommen im Garten der alten Sorten“ zieht Mitte November vom BUND Besucherzentrum Burg Lenzen nach Greiffenberg um. Sie ist dort ab 28. November im Ausstellungsraum des Seminarhauses „Kulturpflanzen & Vielfalt“ zu den Geschäftszeiten des VERN geöffnet. Wir freuen uns auf Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen.
Fotowettbewerb
Im Fotowettbewerb „Wer ist die Schönste im Land – Alte Sorten vor der Linse“, der im Sommer ausgelobt worden war, stehen die Preisträgerinnen und Preisträger fest. Die Preise wird ihnen der Projektkoordinator pro agro innerhalb der kommenden Wochen zuschicken.
Multiplikatorenschulungen im Sommer 2022

Schulung im Garten von Keimzelle (Foto: VERN)
Im Laufe des Sommers führte der VERN wieder zwei Multiplikatorenschulungen für die Mitarbeiter:innen der beteiligten Besucherinformationszentren durch.
Die erste Veranstaltung fand am 28. Juni beim Samenbaubetrieb Keimzelle in Vichel statt. Beim Rundgang durch den Vermehrungsgarten erklärten Eve Bubenik und Winni Brand ausführlich, was bei den verschiedenen Kulturen zu beachten ist, wenn sortenreines Saatgut gewonnen werden soll. Am Beispiel des Kohls erläuterten sie, wie sie die Samenträger bei zweijährigen Arten überwintern werden und wie sie bei Fremdbestäubern unerwünschte Verkreuzungen vermeiden.
Zum Abschluss zeigten Eve und Winni in ihrer Saatgut-Werkstatt, welche verschiedenen Siebe und welche Techniken für die Trennung von Samen und Spreu der vielen unterschiedlichen Kulturen nötig sind. Die Teilnehmer:innen waren sehr beeindruckt davon, wieviel Arbeit das Jahr hindurch zu leisten ist, damit am Ende auch sortenreines, keimfähiges, gesundes Saatgut in die Saatguttütchen gefüllt werden kann.

Lebhafter Erfahrungsaustausch bei Keimzelle (Foto VERN)

In der Saatgutwerkstatt bei Keimzelle (Foto: VERN)

Hier geht es zur Multiplikatorenschulung im BUND Besucherzentrum Burg Lenzen (Foto: Dennis Kummer, pro agro)
Die zweite Multiplikatorenschulung erfolgte am 5. September im BUND-Besucherzentrum Burg Lenzen. Auch an diesem Tag ermöglichte es das sonnige Wetter die Veranstaltung im Freien durchzuführen. Nach einem Beitrag vom VERN zur Entstehung und Bedeutung der Roten Liste Kulturpflanzen leitete Burghard Bohne den Workshop zum Thema „Wintergemüse anbauen“. Die Teilnehmer:innen bekamen einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten, sich im Winter mit selbst gezogenem, frischen Gemüse zu versorgen und dazu viele praktische Tipps.
Zunächst ging es um traditionelle Methoden, wie z. B. Möhren oder Rote Bete in einem kühlen Lagerraum als Wintervorrat zu halten und um den Anbau klassischer Wintergemüsearten wie Porree, Grünkohl und Co. im eigenen Garten.

Workshop mit Burghard Bohne (Foto: Dennis Kummer, pro agro)
Jedoch ist Gemüseanbau auch im Herbst samt Ernte im Winter möglich. So herrschen in Folge des Klimawandels in unserer Region immer öfter lange Dürreperioden im Sommer, während Niederschläge erst wieder im Herbst fallen. Insofern bietet es sich an, den Gemüseanbau in den Herbst und Winter zu verschieben. Herr Bohne gab einen Überblick, welche Arten und Sorten dafür geeignet sind und stellte verschiedene Anbaumethoden vor, wie Mulch- oder Frühbeet, sowie Folientunnel, die dabei von Nutzen sind.
Eine engagierte Diskussion gab es zum Gärtnern ohne Torf und zur Herstellung von Kompost sowie zur Qualität von Aussaat- und Pikiererde. Als abschließende Übung zum Thema Wintergemüse säten die Teilnehmer:innen Saatgut verschiedener Blattgemüse in Aussaatschalen, die ihnen Herr Bohne mit auf den Heimweg gab. Aus dem selbst Gesäten sollten sie wenige Wochen später Babyleaf Salat auf dem heimischen Balkon oder der Fensterbank ernten.
BUCHTIP: Burkhard Bohne hat dazu das Buch geschrieben: „Wintergemüse anbauen; Gute Planung – reiche Ernte“, 2018 im Gräfe und Unzer Verlag erschienen (ISBN-10: 3833867051, ISBN-13: 978-3-8338-6705-7).