Aus dem Garten

Von Katrin Rust

Mulchbeet Ende September 2020

Dieses Gartenjahr verging, gefühlt, schneller als die vorherigen. Der Sommer ist vorbei und für uns stehen nun die Herbst- und Winterarbeiten an.

Zu den Ereignissen des Sommers

Die Wasserknappheit begleitet uns auch weiterhin in der Uckermark. Der niedrigste Pegelstand im Brunnen betrug Mitte August lediglich 1,20 m, was uns mit Besorgnis auf die folgenden Jahre blicken lässt…

Im Juni beantragten wir ein Projekt mit dem Titel „Summ, Summ, Summ … Fleißige Einzelfieger! im Förderprogramm Aktion Gesunde Umwelt und Aktion Nachhaltige Entwicklung – Lokale Agenda 21 über den Projektträger agrathaer GmbH. Hierbei geht es um die Ansiedlung von Mauerbienen (Osmia cornuta) im Schaugarten, um eine ausreichende, nachhaltige und auch kostengünstigere Bestäubung gewährleisten zu können. Es soll eine „Wand“ mit idealer Ausrichtung und entsprechenden Nisthilfen gebaut werden. Zusätzlich soll dieses Objekt eine ungestörte Beobachtung dieser Insekten ermöglichen und im Zusammenhang mit unsrem neuen Seminarhaus, entsprechende Hintergrundinformationen für interessierte Kinder und Erwachsene bieten.  

Im Juli wurde dieser Antrag bewilligt. Noch in diesem Jahr werden wir eine nach Süden ausgerichtete Wand aufstellen, auf der die verschieden großen Behausungen für die Mauerbienen angehängt werden können.

Die Tomatenernte hat etwa 3 Wochen später als in den Vorjahren begonnen. Die Paprikas hatten ebenfalls Anlaufschwierigkeiten, die Freilandgurken sind relativ zeitig vom Mehltau befallen worden. Den Gurken im Gewächshaus ging es lange deutlich besser.

Anfang bis Mitte Juli haben wir zwei Möhren- und zwei Rote Bete-Sorten ausgesät, die Ende Oktober selektiert wurden und uns im nächsten Jahr Saatgut bringen sollen. Die Möhren hatten Schwierigkeiten gleichmäßig aufzulaufen, zeigten sich dann aber gut. Der Bestand war nicht vollständig geschlossen was aber bei dem Alternaria Druck (Erreger der Möhrenschwärze) gut war. Die Rote Beten wurden in Quickpot Paletten gesät um schon früh die Wüchsigen selektieren zu können. Sie wurden ohne Lücke aufgepflanzt und entwickelten sich prächtig. Die Auswahl der besten Exemplare kommt als künftige Samenträger bis zum Frühjahr ins Winterlager.

In diesem Jahr stehen im Garten drei Wirsingkohl- und zwei Rosenkohlsorten, von denen vier frisch aus der Genbank stammen. Wir sind gespannt wie sie sich weiter entwickeln werden.

Wirsingsorte „Frühkopf“ (September 2020)

Die Saatguternten verliefen insgesamt gut – allein von der Rote Bete „Crimson Globe“ haben wir mehrere Kilogramm Saatgut geerntet. In diesem Jahr wurde neben den Nutzpflanzen viel Saatgut von Zierpflanzen gewonnen, was den Garten zu jeder Zeit blühen ließ.

Im nächsten Jahr werden wir nicht die gewohnte Vielfalt an Kartoffelsorten im Garten präsentieren können, da die über 60 historischen Sorten mittlerweile sehr virusbefallen wirken. Es wird aber eine Reihe von den Kartoffelsorten geben, die als „Kartoffel des Jahres“ ausgezeichnet wurden, um die Unterschiede zwischen den Sorten zeigen zu können.

Wir werden verschiedene Herkünfte an Zwiebeln im Garten sehen. Es wird weiterhin die Dauermulchfläche geben, die uns in diesem Jahr eine schöne Saatguternte von dem Salat Rehzunge und der Zierpflanze Sommerphlox beschert hat.

Es werden viele Isolierkäfige im Garten stehen, alle „Köhler“ (es werden fünf sein) blühen ab und dürfen sich nicht untereinander verkreuzen. Leguminosen werden zurückhaltend angebaut, um den Krankheitsdruck zu minimieren. Wir werden uns weiterhin mit dem Boden und seiner Verbesserung beschäftigen.

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