Projekt: CO2 Speicher Denkmalschutz

von Volkmar Ritter

Wie in jedem Jahr erreichte uns im Februar der Aufruf der Aktion „Gesunde Umwelt“ ein sog. Kleines Projekt einzureichen. Diese Projekte werden aus der Konzessionsabgabe Lotto des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz finanziert. Das Programm wird von agrathaer verwaltet.

Bereits im vergangenen Jahr konnten wir daraus unser Mauerbienenprojekt finanzieren. In diesem Jahr haben wir uns mit Blick auf die Umweltbildung einem besonderen Thema, was außerhalb der Kernkompetenz des Vereins liegt aber geradezu „auf der Hand“ lag zugewandt:

Wie viel CO2 wurde durch den Bau/Ausbau des denkmalgeschützten Hauses Burgstr. 21 gespeichert und wie wirkt sich der Denkmalschutz auf die Sinnhaftigkeit über eine solche Speicherung zu reden aus?

Sanierung Burgstr. 21: Alte Holzsubstanz wurde soweit es möglich war, erhalten (Foto von 2017)

Sanierung Burgstr. 21: Ersatz verfallener Balken (Foto von 2018)

Um das Projekt fundiert und nachhaltig zu gestalten, haben wir uns mit Prof. Cremer von der HNEE eine ausgewiesene fachliche Expertise ins Boot geholt. Es konnte ein Student gewonnen werden, der seine Bachelorarbeit im Studiengang Holztechnik zu diesem Thema gestaltet und auch die didaktisch-methodische Aufarbeitung für die Umweltbildung übernimmt.

Das Projekt wird am 31.12.2021 beendet sein. Schon jetzt lässt sich sagen, (ohne dem endgültigen Ergebnis vorzugreifen) dass wir von einer Speicherung von ca. 68 t CO2 nur im verbauten Holz ausgehen können. Und dies wesentlich langfristiger als dies in normalen Häusern mit einer „Lebensdauer“ von 30 / 40 Jahren der Fall ist. Im Denkmalschutz ist die Speicherung im günstigsten Fall „für die Ewigkeit“.

Für die Visualisierung des Themas im Rahmen unserer Umweltbildung haben sich die Auftragnehmer für eine digitale Variante entschieden, die ein visuelles Modell enthalten wird und auch permanent auf einem Monitor im Haus laufen kann, bzw. als Präsentation in der Umweltbildung zu nutzen ist. Auch der Denkmalschutz wird sich für die Ergebnisse interessieren, da es zeigt, dass in diesem Bereich auch etwas zum Thema Klimaschutz, CO2 Reduktion getan werden kann.

Die Abschlussarbeit des Studenten wird im Frühjahr 2022 fertig sein, da diese wesentlich mehr Inhalt und Tiefe als die Zahlen der Speicherung (wie für die Umweltbildung nötig) enthalten wird. Das Projekt ist ein „Ausflug“ des VERN e.V. über den Tellerrand der Saatguterhaltung hinaus, auf dessen beide Hauptergebnisse (Umweltbildungsangebot und Abschlussarbeit des Studenten) wir gespannt sein können.

Im Antragstext heißt es dazu:

Die Vermeidung von CO2 und die dauerhafte Speicherung dieses Klimagases beschäftigt die Menschheit existenziell. Gerade in der Bauwirtschaft werden, neben anfallenden riesigen Abfallmengen, auch Baustoffe verwendet, die zur Herstellung und zum Transport eine erhebliche Menge CO2 produzieren. 

Angeregt von den Bemühungen im Handwerk und in der Bauwirtschaft Holz als Baustoff und als CO2 Speicher zu nutzen wollen wir an einem ganz konkreten Beispiel aufzeigen, dass gerade im Denkmalschutz, durch die Wiederverwendung von Baustoffen, durch die Verwendung regionaler Baustoffe und durch den hohen Einsatz von Holz ein deutlicher ökologischer Effekt erreicht werden kann. Es soll als Beispiel anregen, im Neu- und Umbau im ländlichen Raum verstärkt auf die Wiederverwendung von Baustoffen, die Nutzung regionaler Ressourcen und auf Holz zu setzen.

Dabei wollen wir nicht nur die Besucher der Bildungsstätte (potenzielle Bauherren) ansprechen, sondern über die Zusammenarbeit mit den Baufirmen und Handwerker vor allem die regionale Bauwirtschaft anregen über alternative Angebote, die sich wirtschaftlich tragen, nachzudenken.


Das Projekt wurde gefördert von der „Aktion Gesunde Umwelt“ aus der Konzessionsabgabe Lotto des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz

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