Denkmalschutz ist gut fürs Klima

Denkmalgerecht sanierte Hofseite des Seminarhauses „Kulturpflanzen & Vielfalt“, Burgstr. 21, 16278 Angermünde OT Greiffenberg (Foto VERN)

Denkmalschutz ist gut für den Klimaschutz

Die denkmalgerechte Sanierung eines Gebäudes trägt durch den Kohlenstoff-Speichereffekt in mehrfacher Hinsicht effektiv zum Klimaschutz bei. Durch die Erhaltung historischer Bausubstanz, das Recycling von Baustoffen sowie die konsequente Verwendung regionaler Rohstoffe und Materialien, die für ihre Herstellung vergleichsweise wenig Energie benötigen, wird der Ausstoß von Treibhausgasen sehr niedrig gehalten. Im Vergleich zur „normalen“ Holzbauweise im Neubau kann beim Denkmalschutz auch von einer längeren CO2 Speicherung ausgegangen werden.

Ein anschauliches Beispiel dafür bietet die Sanierung eines 200 Jahre alten Fachwerkhauses in Greiffenberg im Landkreis Uckermark, die jetzt abgeschlossen wurde. Der Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN e.V.) setzte das Gebäude wieder instand und baute es zum Seminarhaus „Kulturpflanzen & Vielfalt“ um. Bei der Instandsetzung des Hauses wurde originale Bausubstanz bewahrt und mit historischen Baustoffen restauriert, wodurch ein Speichereffekt von 90 Tonnen CO2 erreicht wurde und dies, wegen des Denkmalschutzes, für eine lange Zeit.

Projekt CO2 Speicher Denkmalschutz

Im Rahmen des Projektes „CO2 Speicher Denkmalschutz“ errechnete Jonas Torka, Student im Studiengang Holztechnik an der HNEE, aus den Bauunterlagen und eigenen Recherchen am Bau, wie viel CO2 dieses Gebäude gespeichert hat und stellte die Ergebnisse in einem virtuellen Rundgang anschaulich dar.

Die Stationen des virtuellen Rundgangs erläutern wie Holz als Kohlenstoffspeicher funktioniert, erklären den Bau von Fachwerkgebäuden und zeigen viele Details des Gebäudes Burgstraße 21. Schließlich werden die Ergebnisse eingeordnet hinsichtlich der Einsparung von Treibhausgasen beim Bauen mit Holz, bei der Lebensdauer von Gebäuden, sowie bei der Sanierung im Verhältnis zu Abriss und Neubau.

Begleitet wurde dieses Projekt durch Professor Tobias Cremer von der HNEE und inhaltlich unterstützt durch Martin Krassuski vom Planungsbüro ALV und die Firma Holzmanufaktur Weber.

2020 wurde die Sanierung des Gebäudes mit dem Brandenburgischen Denkmalpflegepreis ausgezeichnet.

Das Projekt „CO2 Speicher Denkmalschutz“ wurde von der „Aktion Gesunde Umwelt“ aus der Konzessionsabgabe Lotto des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz gefördert, Projektlaufzeit: 25.02. bis 31.12. 2021

Kohlenstoffkreislauf Holz © Jonas Torka

Weiterführendes & Ansprechpartner

Zum virtuellen Rundgang: hier klicken

Projekt „CO2 Speicher Denkmalschutz“: hier weiterlesen

Impressum

VERN e.V.
Burgstr. 20
16278 Angermünde/OT Greiffenberg
Tel.: 033334-70232
E-Mail: info@vern.de

Fachkontakt

Jonas Torka
Studiengang Holztechnik
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
E-Mail: jonas.torka@hnee.de


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Die denkmalgerechte Sanierung der Burgstraße 21
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