Tomaten aus Mitteldeutschland – Teil 3

Teil 3: Ergänzungen, Korrekturen und Zusammenfassung

Rolf Bielau, Gisela Ewe und Heinz-Dieter Hoppe (Stand 26.03.2021)

Ergänzungen

Altenweddingen

Chrn. Mohrenweiser

Die Firma Chrn. Mohrenweiser existierte seit 1848. Es konnten bisher drei Sorten nachgewiesen werden: „Mohrenweisers Schlager“1, „Erntebringer“1 und „Veni Vedi Vici“.

Blankenburg/Harz

Georg Bornemann

Bornemann gründete um 1892/93 eine Gärtnerei in Blankenburg. Er war zuvor international bekannt geworden als Teilhaber der Firma Reid & Bornemann in Sydenham bei London.
Schwerpunkt seiner Arbeiten war die Neuzüchtung von Blumen, insbesondere Chrysanthemen und Dahlien. Er war Vorsitzender der Deutschen Dahliengesellschaft.
Er züchtete vor 1920 die Stabtomatensorte „Rotkäppchen“1. Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Sorte der Firma F.C. Heinemann aus Erfurt, diese ist eine Buschtomate.

Erfurt

Carl Pabst

Die Firma C. Pabst preist in ihrem Katalog von 1928 als Neueinführung die Sorte „Pabst’s Ideal“ an. Sie soll ertragreicher als „Lukullus“ und „Erste Ernte“ sein. Bei der Sortenbereinigung 1937 fällt sie allerdings durch und ist ab 1938 in der Reichssortenliste nicht mehr aufgeführt.

Weigelt & Co.

Seit 1895 existiert die Großgärtnerei mit Samenzucht Carl Weigelt. Der Familienbetrieb ist insbesondere durch seine Neuzüchtungen bei Treibhausgurken geschätzt worden. Bekannt ist auch heute noch die Sorte „Weigelts Beste von Allen“. Bei den Sortennamen gingen die Weigelts sehr pragmatisch vor. Es wurden unterschiedliche Gemüsekulturen mit dem gleichen Sortennamen benannt: „Beste von Allen“.
Zu den im Teil 1 benannten zwei Sorten können noch die „Erste Ernte“, „Beste von Allen“ und „Gelbe Delikateß“ (auch Delikatess Gelbe genannt) den Weigelts zugeordnet werden. Die Sorte „Erste Ernte“ wird bereits 1911 bei Böttner erwähnt und 1912 in Möllers Deutscher Gärtner-Zeitung ausführlich besprochen. Sie galt als frühzeitig und sehr ertragreich. In der DDR war sie von 1948 – 1950 zugelassen.

Alfons Ziegler Samenzucht

Die Samengroßhandlung Gebrüder Ziegler wurde 1892 gegründet. Aus den 1930er Jahren sind einige Tomatensorten nachweisbar. „Zieglers Champion“ und „Zieglers Rekord“ sind eindeutig zuzuordnen. Möglicherweise wurden auch die Sorten „Marktwunder“ und „Scharlachkönig“ durch die Zieglers gezüchtet, die gefunden Quellen sind da nicht eindeutig. Alle Sorten gelten leider als verschollen.

1 Verschollene Sorte

Landsberg (bei Halle/S.)

Als eine der frühesten Sorten wird die „Frühe aus Landsberg“ (VS) von Böttner 1911 beschrieben. Nach seiner Beschreibung hat es sich um eine ertragreiche Fleischtomate gehandelt. In gängigen Saatgutkatalogen der damaligen Zeit ist die Sorte allerdings nicht zu finden. Wahrscheinlich hat es sich um eine lokale Sorte gehandelt, von der Böttner zufällig Saatgut erhalten hat.

Magdeburg

Otto Heyneck

In der Zeitschrift Gartenflora von 1917 wird über die 1057. Monatsversammlung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft berichtet. Die Riesentomate „Die Gärtnerin“ von Herr Heyneck fand hier eine besondere Erwähnung. Leider gilt auch diese Sorte als verschollenen.

Naumburg (Saale)

E. Fromhold & Co.

Die Saatzuchtfirma Fromhold hatte in den 1930er Jahre mehrere Tomatensorten an die
Sortenregisterstelle Calbe/Saale zur Prüfung eingereicht. Das betraf unter anderen die bisher nicht benannten Sorten „Fromholds Ertragsreichste“ und „Fromholds Standard“. Beide Sorten gelten als verschollen.

Quedlinburg

David Sachs – Rudolf Schreiber & Söhne

Die Firma David Sachs wurde 1879 gegründet. Insbesondere durch ihre Erbsenzüchtung war sie international bekannt geworden. Die bekannteste Tomatensorte ist „Goliath“, weitere sind „Allererste“, „Braunfleckfeste Treib“ und „Rote Beere“. Leider gelten alle Sorten als verschollen.
Da die Firmeninhaber Juden waren, enteigneten 1937 die Nazis das Saatgutunternehmen. Neuer Inhaber wurde der bisherige Prokurist Rudolf Schreiber, er firmierte unter dem Namen Rudolf Schreiber & Söhne.

Korrekturen

Erfurter Markt und Eislebener Markt (Eisleber Markt) (siehe Teil 1 und 2)

Bei den Sorten „Eislebener Markt“ und „Erfurter Markt“ handelt es sich wahrscheinlich um die in den 1930er Jahre sehr häufig angebaute niederländische Sorte „Augusta“.
„Eisleber Markt“ entspricht nicht der Sorte „Sieger“.

Immun (siehe Teil 2)

Die Buschtomate „Immun“ wurde von Florian Stoffert in den 1930er Jahren gezüchtet. Er war Leiter für den Lehr- und Wirtschaftsbetrieb des „Simonschen Seminars für Gartenbau und Handfertigkeit“ in Peine. Die Sorte „Immun“ stammt dementsprechend nicht aus Weißenfels. Der Vertrieb erfolgte über Robert Stoffert (Plantage Liststadt Hannover). „Immun“ war in der DDR von 1948 – 1951 zugelassen.

König Humbert (siehe Teil 1)

Die Sorte „König Humbert“ (Abb. 1), irrtümlich Benary (Erfurt) zugeschrieben, ist eine italienische Züchtung der Firma Dammann & Co. aus Neapel. Der Originalname lautet „Re Umberto”. Die Tomate wurde 1880 auf einem Tomatenfeld in der Nähe von Neapel aufgefunden und züchterisch bearbeitet. Seit 1884 ist sie im Handel. „König Humbert“ ist wahrscheinlich durch die Samen-Handlung von Ernst Benary erstmalig in Deutschland eingeführt worden.

Lukullus (siehe Teil 2)

Die Kreuzung aus „Dänische Export“ x „Juwel“, aus der die Sorte „Lukullus“ entstand, erfolgte nicht in Bielefeld. Züchtungsort ist Rathmannsdorf bei Staßfurt (in der Nähe von Aschersleben). Auch die Jahreszahlen zur Einführung der Sorte sind nicht korrekt. Die Einführung in den Handel konnte frühestens 1910 erfolgt sein, da die Kreuzungsarbeiten nach Angaben des Züchters, Franz Staib, erst 1907 durchgeführt wurden.

Sieger (siehe Teil 2)

Bei „Sieger“ handelt es sich um eine Sorte der Firma Heinemann aus Erfurt.

Abb. 1: ‘König Humbert’ 1884 von Benary in Deutschland in den Handel gebracht, stammt aus
Neapel. (Bildquelle ‘Benary, Ernst (1884): 1884 Haupt-Verzeichnis’


Tabelle: Sorten Mitteldeutschlands (Stand der Recherchen 26.03.2021)

Sortenname (B = Buschtomate)Zuchtfirma – ZüchterPGRDEUErwähnung oder Zulassung
AllerersteDavid Sachs / Rudolf Schreiber & Söhne QuedlinburgKatalog Schreiber 1937
Almut (B)IfZ Quedlinburg – Barbara NeubertBRD 1993 – 1995
ApolloIm Vertrieb der DSG, Züchter unbekanntDDR 1962 – 1971
Askania TreibZüchter unbekanntSortenregisterstelle Calbe/S.  1937
AurigaIfZ Quedlinburg – Martin SteinDDR 1980 – 1990 BRD 1980 – 1995
Balconi red F1 (Topftomate)Saatzucht Quedlinburg GmbH – Christoph KleinhannsNL Amateursorte
Balconi yellow F1 (Topftomate)Saatzucht Quedlinburg GmbH –  Christoph KleinhannsNL Amateursorte
Balkonzauber (B)VEG Saatzucht Aschersleben – Elfriede Illner + Hartmut ArndtTSDDR 1984 – 1990
Benarys GartenfreudeVEG Saatzucht Erfurt – Paul TellhelmTSDDR 1950 – 1960
Beste von AllenWeigelt & Co. ErfurtRLIm Handel seit 1930  (Katalog Weigelt 1935)
Beymes ErntesegenGustav Beyme Pechau bei MagdeburgRLDDR 1950 – 1960
Beymes frühe Kreuzung = Beymes Erntesegen (Umbenennung 1950)Gustav Beyme Pechau bei MagdeburgVSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Bodeglut F1IfZ Quedlinburg – Friedrich Fabig + Rolf BielauDDR 1987 – 1990 BRD 1987 – 1995
Boderot F1IfZ Quedlinburg – Friedrich Fabig + Rolf BielauDDR 1986 – 1989
Braunfleckfeste TreibDavid Sachs / Rudolf Schreiber & Söhne QuedlinburgSortenregisterstelle Calbe/S. 1940
Chrestenesens Edelrot = Edelrot (B)N. L. Chrestensen KG Erfurt – Hans JanckVSDDR 1961 – 1985
CliviaIfZ Quedlinburg – Friedrich FabigDDR 1980 – 1985
Die GärtnerinOtto Heyneck (Magdeburg)Gartenflora 1917
DominatorIm Vertrieb der DSG, Züchter unbekanntRLDDR 1961 – 1980
Dresdener Markt weitestgehend identisch mit Sieger Sortenregisterstelle Calbe/S. 1938
Eislebener Markt = Augusta (NL) VSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Eislebener Vollendung = VollendungAugust Haubner Eisleben – Hermann KuckuckRLIm Handel vor 1936 DDR 1949 – 1960 BRD 1954 – 1996
Erfurter Markt = Augusta (NL) VSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
ErntebringerChrn. Mohrenweiser AltenweddingenVSSortenregisterstelle Calbe/S. 1940
Eros (B)F. C. Heinemann ErfurtRLDDR 1969 – 1981
Erste ErnteWeigelt & Co. ErfurtRLBöttner, J. (1911): Das Tomatenbuch DDR 1948 – 1950
FanalIfZ Quedlinburg – Friedrich FabigRLDDR 1953 – 1971
Fatima F1Quedlinburger Saatgut GmbH, Station Eisleben – Christoph Kleinhanns + Olaf KunzemannNL Amateursorte
Fix-FertigDr. C. Grundmann (Erfurt)Sortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Fortschritt (B)H. Wehrenpfennig Quedlinburg?VSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936 Katalog Wehrenpfennig 1937
Franzi F1Quedlinburger Saatgut GmbH, Station Eisleben – Christoph Kleinhanns + Olaf KunzemannSK 1996 – 2006
Fromholds ErtragsreichsteE. Fromhold & Co. NaumburgVSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Fromholds Müncheberger FrühtomateE. Fromhold & Co. NaumburgSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Fromholds StandardE. Fromhold & Co. NaumburgVSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Frühe aus LandsbergZüchter unbekanntVSBöttner, J. (1911): Das Tomatenbuch
Frühe Liebe = Quedlinburger Frühe LiebeIfZ Quedlinburg – Friedrich FabigVS, TS, ASDDR 1951 – 1960
Frühtomate NZE. Fromhold & Co. NaumburgSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Gartenperle (B)VEG Saatzucht Aschersleben – Elfriede Illner + Hartmut ArndtDDR 1984 – 1990
Gelbe DelikateßWeigelt & Co. ErfurtRLIm Handel seit 1932 (Katalog Weigelt 1935)
Goldene KöniginF. C. Heinemann ErfurtTSIm Handel seit 1884 DDR 1948 – 1990 BRD 1999 – 2015
GoliathDavid Sachs QuedlinburgVSHillmann, P. (1911): Die deutsche landwirtschaftliche Pflanzenzucht
GritIfZ Quedlinburg – Friedrich FabigDDR 1970 – 1985
Gundula (B)VEG (S) Zierpflanzen Erfurt – Harald KleimRLDDR 1986 – 1990
Harzer KindIfZ Quedlinburg – Paul VogelRLDDR 1953 – 1965
Harzfeuer F1 = PrimaveraIfZ Quedlinburg – Friedrich FabigTSDDR 1959 – 1990
Harzglut F1Samen Mauser Zucht- und Produktion GmbH, Station Eisleben – Christoph KleinhannsBRD seit 1993
Haubners Vollendung = Eislebener Vollendung  
Heinemanns Erfurter MarktF. C. Heinemann ErfurtVSHeinemann 1934   Sortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Heinemanns FruchttomateF. C. Heinemann ErfurtVSHeinemann 1934   Sortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Heinemanns GourmetF. C. Heinemann ErfurtVSHeinemann, F. C. (1909): Der Küchen- oder Gemüsegarten
Heinemanns Jubiläum = Jubiläum (B)F. C. Heinemann Erfurt – Rudolf BulinRLDDR 1948 – 1960 BRD 1956 – 1972
Heinemanns Nesthäckchen = Nesthäckchen (B)F. C. Heinemann Erfurt – Rudolf BulinDDR 1958 – 1970
Heinemanns neue Buschtomate (B) = H. Jubiläum VS 
Heinemanns PraematuraF. C. Heinemann ErfurtVSHeinemann, F. C. (1909): Der Küchen- oder Gemüsegarten
Heinemanns Rotkäppchen (B)F. C. Heinemann Erfurt – Rudolf BulinTSDDR 1957 – 1990 BRD 2000 – noch gültig
Heinemanns Sieger = SiegerF. C. Heinemann ErfurtRLSortenregisterstelle Calbe/S. 1936 DDR 1948 – 1951
Heinemanns Überreich = ÜberreichF. C. Heinemann ErfurtRLDDR 1948 – 1950
Heinemanns Vortreffliche = VortrefflicheF. C. Heinemann Erfurt – Rudolf BulinRLDDR 1950 – 1960
Helga (B)IfZ Quedlinburg – Barbara NeubertBRD 1993 – 1995
Hellfrucht (ab 1961 als Hellperle benannt)Betriebsteil Pillnitz des VEG Saatzucht Zierpflanzen ErfurtTSSortenregisterstelle Calbe/S. 1939 DDR 1948 – 1960
Hellperle = Hellfrucht RLDDR 1961 – 1990
Heterosis F1Ernst Benary ErfurtVSKatalog Benary 1927
Ideal (wahrscheinlich nicht mit Pabst’s Ideal identisch)Züchter unbekanntTSBöttner, J. (1911): Das Tomatenbuch
IdolVEG “Walter Schneider” Eisleben – Christoph KleinhannsRLDDR 1986 – 1990  BRD 1986 – 1996
IdyllVEG “Walter Schneider” Eisleben – Christoph KleinhannsTSDDR 1988 – 1990
IgorSamen Mauser Zucht- und Produktion GmbH, Station Eisleben – Christoph KleinhannsBRD 1993 – 1996
IkarusVEG “Walter Schneider” Eisleben – Christoph KleinhannsDDR 1990
IldiVEG “Walter Schneider” Eisleben – Christoph KleinhannsTSDDR 1990
IlonaVEG “Walter Schneider” Eisleben – Christoph KleinhannsRLDDR 1989 – 1990 BRD 1989 – 1995
ImpulsVEG “Walter Schneider” Eisleben – Christoph KleinhannsRLDDR 1988 – 1990 BRD 1988 – 1993
Ina (B)VEG Saatzucht Aschersleben – Elfriede Illner + Hartmut ArndtDDR 1982 – 1990
Ines F1IfZ Quedlinburg – Rolf BielauBRD 1993 – 1995
Intakt F1VEG “Walter Schneider” Eisleben – Christoph KleinhannsDDR 1990
Interna F1Quedlinburger Saatgut GmbH,  Station Eisleben – Christoph KleinhannsNL gelöscht 2013
Iris (B)VEG Saatzucht Aschersleben – Elfriede Illner + Hartmut ArndtDDR 1981 – 1990
IslebiaVEG “Walter Schneider” Eisleben – Christoph KleinhannsRLDDR 1986 – 1990 BRD 1986 – 1996
Isnova F1VEG “Walter Schneider” Eisleben – Christoph KleinhannsBRD 1993 – 1996
IsoldeVEG “Walter Schneider” Eisleben – Christoph KleinhannsRLDDR 1984 – 1990 BRD 1984 – 1994
Itema F1Quedlinburger Saatgut GmbH,  Station Eisleben – Christoph Kleinhanns + Olaf KunzemannCZ 1996 – 2007  NL 1996 – 2013
Joker F1IfZ Quedlinburg – Friedrich FabigDDR 1983 – 1986
Jubiläum = Heinmanns Jubiläum  
JubiläumstomateJ. C. Schmidt ErfurtRLvor 1900
Jutta (B)VEG Saatzucht Aschersleben für DDR Dr. Hans Rolf Späth (Rastatt) für BRDDDR 1989 – 1990 BRD 1989 – 1999
Katrina (B)IfZ Quedlinburg – Barbara NeubertDDR 1984 – 1989
Liebaus verbesserte LukullusLiebau & Co. ErfurtKatalog Liebau 1933
Lioba F1Quedlinburger Saatgut GmbH, Station Eisleben – Christoph Kleinhanns + Olaf KunzemannNL seit 1999
LukullusTerra-Saaten AG (bis 1909 Gustav Jaensch & Co. AG Aschersleben) – Franz StaibRLIm Handel frühestens ab 1910 DDR 1948 – 1960
Lukullus Juet’s Harzland VSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Lukullus TreibTerra-Saaten AG (bis 1909 Gustav Jaensch & Co. AG Aschersleben) – Franz StaibVSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Marktkönig = Augusta (NL) VSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Marktkönigin = Augusta (NL) Sortenregisterstelle Calbe/S. 1936
MaturaIm Vertrieb der DSG, Züchter unbekanntDDR 1960 od. 1961 – 1971
Mohrenweisers SchlagerChrn. Mohrenweiser AltenweddingenVSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
NadjaVEG “Walter Schneider” Eisleben – Christoph KleinhannsRLDDR 1973 – 1987
Nesthäckchen = Heinemanns Nesthäckchen  
Pabst’s allerfrühesteCarl Pabst ErfurtVSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Pabst’s dickfleischigeCarl Pabst ErfurtVSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Pabst’s IdealCarl Pabst ErfurtTSKatalog Pabst 1928 Sortenregisterstelle Calbe/S. 1937
Pabst’s Riesen-ApfelCarl Pabst ErfurtVSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Perfekta (B)Stegemann / VEG Saatzucht Erfurt, Versuchsstation DachwigRLDDR 1955 – 1971
Petito (B)VEG Saatzucht Aschersleben – Walter PechDDR 1970 – 1983
Primavera F1 (ab 1961 als Harzfeuer benannt)  
Quedlinburger Frühe Liebe = Frühe Liebe  
RenateVEG Saatzucht Aschersleben – Elfriede Illner + Hartmut ArndtRLDDR 1990
RikeSaatzucht Quedlinburg GmbHBRD 1993 – 1995
Rote BeereDavid Sachs / Rudolf Schreiber & Söhne QuedlinburgSchreiber 1937 Sortenregisterstelle Calbe/S. 1940
Rotkäppchen
(Stabtomate, ist nicht Heinemanns Rotkäppchen)
Bornemann (Blankenburg)Die Gartenwelt 1920     Sortenregisterstelle Calbe/S. 1936
ScharlachkönigZiegler? (Erfurt)VSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
scharlachrothe TürkenbundErnst Benary ErfurtVSKatalog Benary 1881
SelfestaSaatzucht Quedlinburg GmbHBRD 1995 – 2001
Sieger = Heinemanns Sieger  
Sperls Zukunft (B)Theodor Sperl (Calbe/S.)RLDDR 1948 – 1963
StandardStorbeck, Otto Carl Gustav (Quedlinburg)RLSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
TaminaVEG “Walter Schneider” Eisleben – Christoph KleinhannsTSDDR 1978 – 1990
Terra ATerra Saaten (Aschersleben)Sortenregisterstelle Calbe/S. 1945
Terra BTerra Saaten (Aschersleben)Sortenregisterstelle Calbe/S. 1945
Überreich = Heinmanns Überreich  
Uta (B)VEG Saatzucht Aschersleben – Elfriede Illner + Hartmut ArndtRLDDR 1984 – 1990
Veni Vidi ViciChrn. Mohrenweiser AltenweddingenRLRöbbelen, G. (2004): Biographisches Lexikon zur Geschichte der Pflanzenzüchtung
Vollendung = Eislebener Vollendung  
Weigelts ErstlingWeigelt & Co. ErfurtSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Weigelts TreibwunderWeigelt & Co. ErfurtVSIm Handel seit 1932  (Katalog Weigelt 1935)
WeltbrandAndreas Keilholz (Quedlinburg)VSSortenregisterstelle Calbe/S. 1936
Zieglers ChampionZiegler (Erfurt)Katalog Ziegler 1935
Zieglers RekordZiegler (Erfurt)Katalog Ziegler 1935
Zucker-TomateKaiser-Wilhelm-Institut MünchebergSengbusch und Weißflog (1933): Die Züchtung von wohlschmeckenden Tomaten  Katalog Heinemann 1937
Legende:
PGRDEU = Pflanzengenetische Ressourcen in Deutschland (https://pgrdeu-preview.ble.de/)
VS = Verschollene Sorte
RL = Rote-Liste-Sorte
TS = Traditionssorte
IfZ = Institut für Züchtungsforschung
VEG = Volkseigenes Gut
DSG = Deutsche Saatgut-Handelszentrale
Tabelle

Hinweise zur tabellarischen Zusammenfassung

In der Tabelle werden weitere Sorten aufgeführt, die nicht eindeutig einem Ort, Züchter oder Zuchtfirma zugeordnet werden können. Sie sind in der Regel alten Prüfungsunterlagen der
Sortenregisterstelle Calbe/Saale entnommen. Alle in der DDR gezüchteten und durch das Sortenamt Nossen zugelassenen Sorten wurden vollständig erfasst. Die AutorInnen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hinweise, Ergänzungen oder Korrekturen nehmen wir gern entgegen. Bitte über folgende E-Mail-Adresse: hoppe.qlb@gmail.com.

Mehr zum Thema

Dr. agr. Heinz-Dieter Hoppe studierte Pflanzenzüchtung/Saatgutproduktion an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Während seiner Tätigkeit in der praktischen Züchtung beschäftigte er sich insbesondere mit der Neuzüchtung von Roggen und Hafer. Er promovierte zum Thema Art- und Gattungsbastardierungen bei Hafer am Institut für Züchtungsforschung Quedlinburg.
Ab Beginn seines Ruhestands koordiniert er gemeinsam mit seiner Frau, die ebenfalls
Agrarwissenschaftlerin ist, die Erhalterringe Tomaten im Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN).


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